Die realitätsnahe Schiessausbildung, taktisches Training und das Durchspielen verschiedener Szenarien mit hohem Praxisbezug sind für behördliche und institutionelle Sicherheitskräfte essenziell. An der Enforce Tac wurden diesbezüglich einige Neuheiten präsentiert.

© Jörg RothweilerPatrick Riedesser, CEO der SimGun GmbH, zeigt das AR-15-System mit vorne aufgesetztem Lasermodul.Patrick Riedesser, CEO der SimGun GmbH, zeigt das AR-15-System mit vorne aufgesetztem Lasermodul.

Unsere Gesellschaft steckt im Wandel. Veränderte Bevölke­rungsstrukturen, Terrorismus und steigende Gewaltbereitschaft stellen Sicherheitskräfte vor Heraus­forderungen – und verlangen nach neuen Ansätzen bereits in der Ausbildung sowie beim Training. Die Industrie hat dies erkannt – und entwickelt neue Trainingsmittel.

SimGun: neuartiger Laser-Duell-Simulator

Laser-Duell-Simulationssysteme wie «Gladiator» von Ruag oder das US-amerikanische «MILES»-System sind seit rund drei Jahrzehnten in vielen Ländern integraler Bestandteil der taktischen Schiessausbildung. Nun bringt SimGun aus Götzis, Vorarlberg, ein System, das noch mehr Realitätsnähe bieten soll. Erstens nutzt es Laser mit 930 nm statt der bisher üblichen 905 nm Wellenlänge. Vorteil: Die Laserdetektoren arbeiten bei starker Sonneneinstrahlung zuverlässiger. Zweitens bietet das System eine «physische Trefferanzeige»: Auf die Haut aufgebrachte Elektroden-Pads erzeugen im Fall eines «Treffers» einen kleinen Stromschlag, der den «Getroffenen» kräftig zusammenzucken lässt. Die Idee dahinter: Verursachen «Treffer» körperliches Missempfinden, nehmen die Auszubildenden das Training ernster. Zudem treibt die «Treffer-Angst» Puls, Atemfrequenz und Adrenalinspiegel nach oben, was unter anderem zum realitätsnahen Tunnelblick führt.

Dritte Besonderheit ist das Rückschlag-Simulationssystem: Aus einer Kartusche im Magazin wird Propangas in einen Zylinder geleitet und beim Drücken des Abzugs elektrisch gezündet. Der Zylinder schnellt in der Folge vor und zurück und simuliert dank seines Gewichts die Bewegung des Verschlusses einer echten Waffe. Die «Schusszahl» wird erfasst und die Schützen müssen entsprechend Magazinwechsel durchführen, wobei «teilentleerte» Magazine erneut eingesetzt und leergeschossen werden können.

Das aus kompakten Lasereinheiten für Lang- und Kurzwaffen, 360-Grad-Detektoren für Kopf und Körper sowie einer Basisstation inklusive PC und Software bestehende System wird international vertrieben und bereits von behördlichen Sicherheitskräften für das taktische Training genutzt.

© Jörg Rothweiler Eliane Müller und Theodor Kromer von der Kromer Print AG, flankiert von einigen der lebensgrossen, sehr natürlich wirkenden «Pappkameraden» aus der neuen «Tactical Targets BER»-Serie.Eliane Müller und Theodor Kromer von der Kromer Print AG, flankiert von einigen der lebensgrossen, sehr natürlich wirkenden «Pappkameraden» aus der neuen «Tactical Targets BER»-Serie.Kromer Print: mehr lebensgrosse Tactical Targets

Ein erfolgreiches Nischenprodukt für die Schiessausbildung sind die lebensgrossen «Tactical Targets» der Kromer Print AG. Sie wurden in Kooperation mit Anton Anker, Inhaber der AATS Group und einst Polizist bei der Kapo Bern, entwickelt und werden seit 2016 von diversen Schweizer Spezialein­heiten und Korps genutzt. Die Zielscheiben zeigen unterschiedliche Szenarien aus den Themenkreisen Amok, häusliche Gewalt,
Einbruch, Geiselnahme und alltägliche Intervention.

An der Enforce Tac 2019 wurde die zweite Generation «Tactical Targets BER» vorgestellt. «Wir haben dabei konkrete Anregungen und Erfordernisse der Anwender in neue Sujets fliessen lassen und so die Palette möglicher Szenen deutlich erweitert – bis hin zum angreifenden Hund», erläutert Eliane Müller. Und VR-Präsident Theodor Kromer verweist auf ein interessantes Detail am Rand: «Als Modelle engagierten sich auf freiwilliger Basis Mitarbeiter/ Mitarbeiterinnen der Kromer Print AG. Sie wissen um den Nutzen der Zielscheiben für die Sicherheitskräfte und waren gern bereit, dafür aktiv mitzuwirken.»

© Jörg RothweilerGédale Senato (links) von Swiss Defense Solutions neben dem «Alpha»-System, einem kompakten, rund 800 Kilogramm schweren, transportablen Kugelfang, der auch Langwaffenprojektile abfängt.Gédale Senato (links) von Swiss Defense Solutions neben dem «Alpha»-System, einem kompakten, rund 800 Kilogramm schweren, transportablen Kugelfang, der auch Langwaffenprojektile abfängt.Swiss Defense Solutions: mobile Kugelfänge

Die in Faoug/VD domizilierte und von der öffentlichen Hand unterstützte Firma Swiss Defence Solutions war erstmals an der Enforce Tac 2019. Sie zeigte ihr System «Alpha», einen rund 800 Kilogramm schweren, mobilen Kugelfangkasten. Dieser soll in Kombination mit dem System «Charlie», einer aus Containern komponierten Shooting-Range, realistisches 360-Grad-Training ermöglichen.

Laut Gédale Senato, Managing Partner von SDS, hält der Kugelfang Projektilen bis Kaliber .338 Lapua Magnum stand, verdaut Schrägschüsse aus einem Winkel von bis zu 45 Grad und benötigt nur drei Minuten Unterhalt pro 1000 Schuss. Die aufgefangenen Projektile fallen in eine Schublade am Boden des Kugelfangs und können entsprechend leicht entnommen und entsorgt werden. Laut Senato hat kürzlich eine Schweizer Polizeischule Interesse an der Errichtung eines 360-Grad-Trainingszentrums mit Komponenten von SDS angemeldet.

© D Fence International AGAnimation des derzeit in der Fertigung befindlichen «Shotmasdr»-Schiessstandes, der in einem Lkw-Auflieger Platz finden soll.Animation des derzeit in der Fertigung befindlichen «Shotmasdr»-Schiessstandes, der in einem Lkw-Auflieger Platz finden soll.D Fence International AG: Mobile Schiessanlage

Gleich die ganze Schiessanlage mobil machen will Edgar Zollinger mit «Shotmasdr». Dabei handelt es sich um eine kompakte, modulare Schiessanlage für Handfeuerwaffen, die «in jedem Behältnis, vom Container über den Sattelauflieger bis zum Haus, eingebaut werden kann», wie Zollinger betont. So könnten Trainingsmöglichkeiten auch dort geschaffen werden, wo dies bisher aus Platzgründen oder aufgrund finanzieller Überlegungen nicht möglich war. Bau, Betrieb und Unterhalt sollen deutlich günstiger sein als bei konventionellen Indoor-Anlagen, die gesundheitliche Belastung der Schützen wesentlich geringer ausfallen. Zudem soll die Anlage dank digitaler Zielanimation und Trefferanzeige (Targetmasdr) vielfältige Möglichkeiten bieten, etwa dank interaktiver Filmsequenzen. Derzeit wird die erste Anlage errichtet – in einem Lkw-Auflieger. «Diese dient dann als mobiles Musterobjekt, in dem Interessierte die Vorteile live testen können», erklärt Zollinger.

 

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