© SRZDie neue E-Autodrehleiter kombiniert den Leiterpark der bewährten Rosenbauer L32A-XS mit dem Serien­chassis des vollelektrischen 4x2-Lkw Volvo FE Electric.Die neue E-Autodrehleiter kombiniert den Leiterpark der bewährten Rosenbauer L32A-XS mit dem Serien­chassis des vollelektrischen 4x2-Lkw Volvo FE Electric.Im Dezember 2022 nahm Schutz & Rettung Zürich die weltweit erste rein elektrisch betriebene Autodrehleiter (E-ADL) in Betrieb. Blaulicht nimmt die Kombination aus Volvo-FE-Electric-Chassis und Rosenbauer-L32A-XS-Leiterpark unter die Lupe.

Die Autodrehleiter gehört zu den zentralen Einsatzmitteln jeder Feuerwehr. Der Grund: Die mobile, in grosse Höhen reichende und über einen grossen Aktionsradius ­verfügende Drehleiter hat ein enorm breites Einsatzspektrum – angefangen bei der Brandbekämpfung sowie bei Personen- und Tierrettungen über Unwettereinsätze und Rettungen aus der Tiefe bis hin zu Bieneneinsätzen und anderen Hilfe­leistungen.

Klassisch werden Autodrehleitern mit fossilen Energie­trägern, namentlich Diesel, betrieben. Doch weil das ­politische Umweltziel «Netto null Emissionen» sowie ­E-Zonen und Fahrverbote für fossil angetriebene Fahrzeuge auch vor Feuerwehren nicht haltmachen, sollen Autodrehleitern künftig mit Strom statt Diesel betrieben werden.

Genau das unterscheidet die von der deutschen Spezialistin Rosenbauer entwickelte E-ADL von herkömmlichen Modellen: Anstelle von Dieselmotoren übernehmen drei von ­kapazitätsstarken Lithium-Ionen-Akkus mit Strom ­versorgte Elektromotoren den Antrieb der Autodrehleiter – bei ­ansonsten unveränderter Bedienung.

Erstmals gezeigt wurde die E-ADL von Rosenbauer an der Interschutz 2022 in Hannover. Danach stand das Fahrzeug den Mitarbeitenden der Berufsfeuerwehr für Ausbildungs- und Einführungszwecke zur Verfügung. Ende 2022 ging es dann – im Rahmen einer einjährigen Pilotphase – bei Schutz & Rettung Zürich in den aktiven Dienst, in welchem die E-ADL nun im urbanen Umfeld der Stadt Zürich sowie in der Flughafenregion ein Jahr lang unter realen Bedingungen zum Einsatz kommt.

Von dem gemeinsamen Pilotprojekt erhoffen sich Herstellerin Rosenbauer sowie Schutz & Rettung Zürich wertvolle Informationen und praktische Erkenntnisse zur Anwendung elektrisch betriebener Einsatzmittel im täglichen Einsatz einer Berufsfeuerwehr. Dies nicht zuletzt mit dem Ziel, ­Wissen für eine spätere, sinnvolle Beschaffung von Einsatzfahrzeugen mit Alternativantrieben zu generieren.

© SRZDer abneigbare Rettungskorb bietet Platz für bis zu 5 Personen,  4 Zugänge (3 vorne, 1 hinten) sowie eine entnehmbare Multifunktionssäule.Der abneigbare Rettungskorb bietet Platz für bis zu 5 Personen, 4 Zugänge (3 vorne, 1 hinten) sowie eine entnehmbare Multifunktionssäule.Gemietet statt gekauft

Die Idee zur Pilotphase entstand bei SRZ anlässlich der Notwendigkeit einer Ersatzbeschaffung für die bisherige «Fluggast-Rettungstreppe» der Berufsfeuerwehr am ­Zürcher Flughafen. Der Vorteil: SRZ mietet die E-ADL von Rosenbauer für die Dauer des Pilotprojektes. So muss die E-ADL, die mit einem Preis von etwa 1,2 Millionen ­Franken rund 20 Prozent teurer ist als eine konventionell angetriebene ADL, nicht «im Sack» gekauft werden, sondern kann kostengünstig und risikoarm während 12 Monaten evaluiert und im reellen Praxiseinsatz gründlich auf Herz und Nieren getestet werden.

Dabei soll sich zeigen, ob die E-ADL tatsächlich «ebenso funktionell, leistungsfähig und zuverlässig ist wie die bewährte Standarddrehleiter – bei gleicher Bedienbarkeit, Servicefreundlichkeit und Ersatzteileverfügbarkeit», wie Markus Zellinger von Rosenbauer Schweiz AG beim Projektstart betonte.

Technische Highlights der E-ADL

Aufgebaut ist die inklusive feuerwehrtechnischer Beladung 18 Tonnen schwere E-ADL auf dem Chassis eines Volvo FE Electric mit vollelektrischem Antriebsstrang. Dieser verfügt über zwei Elektromotoren (Heckantrieb; 2-Gang-Getriebe) mit 225 kW Maximalleistung sowie einen zusätzlichen ­E-Motor als elektrischen Nebenantrieb (E-PTO) mit 70 kW Dauerleistung (100 kW Spitzenleistung) für den Drehleiterbetrieb. Mit Energie versorgt werden die drei E-Motoren der E-ADL von drei 66-kWh-Li-Ion-Akkus mit einer nutzbaren Kapazität von 150 kWh (max. Batteriekapazität ca. 200 kWh). Ab der Schnittstelle zum E-PTO-Nebenantrieb entspricht der Hubrettungsaufbau der an die Norm DIN EN 14043/EN 1846 angelehnten L32A-XS-Gelenk-Drehleiter der «konventionellen» Rosenbauer-ADL-Serie mit klassischem Diesel-Chassis.

Entsprechend ergeben sich laut Rosenbauer weder Unterschiede zum bekannten Bedienkonzept im Drehleiter­betrieb noch hinsichtlich der Arbeitshöhe (32 Meter), des grossen Aktionsradius im Nahbereich oder der ­Funktionalität des auf 500 Kilogramm ausgelegten Rettungskorbs mit entnehm­barer Multifunktionssäule (u. a. Krankentrage am Korb­boden aufsteckbar und Schwerlasttrage bis 300 Kilogramm Nutzlast sowie RM8-Wasserwerfer am Rettungskorb).

Auch die Grösse der E-ADL ist mit 10 Meter Länge, 2,50 Meter Breite und 3,40 Meter Höhe nur wenig anders als als die einer auf einem Diesel-Chassis (Mercedes-Benz 1530 F Atego) aufgebauten ADL (10,30 x 2,50 x 3,27 Meter).

© SRZDie Drehleiter entspricht in Leistung, Reichweite,  Bedienung und Funktionalität sowie Tragfähigkeit  und Ausstattung des Rettungskorbs der bekannten,  über ein Dieselaggregat angetriebenen Variante.Die Drehleiter entspricht in Leistung, Reichweite, Bedienung und Funktionalität sowie Tragfähigkeit und Ausstattung des Rettungskorbs der bekannten, über ein Dieselaggregat angetriebenen Variante.Kalkulatorische Reichweite

Bei einem Einsatzszenario mit 8 Kilometer Hin- und Rückfahrt, zweimaligem Abstützen und zwei Bewegungszyklen sowie einer Stunde Lichtmastbetrieb können pro Vollladung der drei Akkus acht bis zehn Einsätze absolviert werden, ehe die E-ADL erneut aufgeladen werden muss. Beträgt der Weg für Hin- und Rückfahrt 20 Kilometer und werden fünf Bewegungszyklen absolviert, reduziert sich die mögliche Einsatzzahl bis zum Wiederaufladen auf drei bis vier Ein­sätze. Anders ausgedrückt heisst das: Sowohl im urbanen als auch im ländlichen Umfeld genügt die Elektropower der E-ADL auch dann, wenn zwei oder drei Einsätze innert ­kurzer Zeit absolviert werden müssen – was eher selten der Fall sein dürfte.

Zudem ist die E-ADL nach einem Einsatz rasch wieder voll einsatzbereit. Das Wiederaufladen der Akkus von 20 auf 100 Prozent dauert an einer 22-kW-Ladestation rund neun ­Stunden, an einem 150-kW-Gleichstrom-Schnelllader indes lediglich rund 1,5 Stunden.

Vorteile des Elektroantriebs

Neben den deutlich geringeren Lärm- und Abgasemissionen des rein elektrisch betriebenen Einsatzfahrzeugs sowie dessen Drehleiter bietet das E-ADL den Vorteil, dass im Gegensatz zu mit Partikelfiltern ausgerüsteten Euro-6-Dieselfahrzeugen keine Ausbrenn-/Regenerationsfahrten oder anderweitigen Bewegungsfahrten absolviert werden müssen. Zudem kann, da ausschliesslich Standardkomponenten verbaut sind, für die E-ADL dieselbe Ladeinfrastruktur verwendet werden wie für andere ­E-Fahrzeuge der Feuerwehrflotte. Und nicht zuletzt stellen zunehmend sich verschärfende rechtliche Schranken, insbesondere Zufahrtsbeschränkungen (E-Zonen), für das rein elektrische Rettungsgerät keine Hürde dar – weder heute noch morgen.

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