Auf der INTERSCHUTZ 2022 wird die Initiative «CO macht KO» für die Prävention von Kohlenmonoxidvergiftungen vorgestellt. Wir haben nachgehakt, weshalb dieses Gas so gefährlich ist, ob es wirklich durch Wände diffundieren kann und was Kanarienvögel mit der Problematik zu tun haben.

Werden die Tage wärmer und länger, machen sich Feuerwehrleute, Sanitäter*innen und Notärztinnen*Notärzte Sorgen. Denn nicht nur während der Heizperiode, sondern vor allem an heissen Sommertagen müssen sie vermehrt ausrücken, weil Menschen lebensgefährliche Kohlenmonoxidvergiftungen erlitten haben. Der Grund sind einerseits Defekte an Feuerungsanlagen sowie undichte oder verstopfte Kamine und Schornsteine. Aber auch in Innenräumen oder auf gedeckten Balkonen oder Terrassen sowie in Gartenlauben genutzte Holzkohlegrills, Stromaggregate, Heizpilze und Shishas können lebensgefährlich hohe CO-Konzentrationen erzeugen. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die Sogwirkung mobiler Klimageräte oder Dunstabzugshauben, die Abgase aus dem Kamin oder Grill ins Haus hineinzieht.

Kohlenmonoxid kann man weder sehen noch riechen oder schmecken – und es löst weder Husten noch akute Atemnot aus. Zudem bindet es irreversibel ans Hämoglobin im Blut, wodurch kein Sauerstoff mehr an diesem andocken kann. Das macht es besonders heimtückisch.

Das passiert bei einer CO-Vergiftung

Wer zu viel CO einatmet, fühlt sich zunächst müde und schwindlig. Dann kommt es zu Übelkeit, Kopfschmerzen, Herzrasen, Verwirrtheit, Muskelschwäche und Bewusstlosigkeit. Oft können Betroffene daher den kontaminierten Raum nicht mehr selbstständig verlassen. Und selbst wenn sie rechtzeitig gerettet werden, ist die Gefahr nicht gebannt. CO provoziert Spätfolgen! Etwa zehn Prozent aller Vergifteten erleiden innert maximal fünf Jahren einen Herzinfarkt, etwa ein Drittel mässig bis schwer vergifteter Personen dauerhafte Herzfunktionsstörungen. Auch Psychosen, Lähmungen, eine atypische Parkinsonerkrankung sowie ­erhöhte Langzeit-Sterblichkeit sind nachgewiesen.

© Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-VergiftungenDie Zahl der Kohlenmonoxidvergiftungen in den Sommermonaten steigt seit Jahren – nicht zuletzt durch die Nutzung von Kohlegrills in geschlossenen Räumen.Die Zahl der Kohlenmonoxidvergiftungen in den Sommermonaten steigt seit Jahren – nicht zuletzt durch die Nutzung von Kohlegrills in geschlossenen Räumen.CO diffundiert sogar durch Beton

Erschreckend ist, dass Kohlenmonoxid rasch ganze ­Gebäude durchdringt – und selbst vor der Nachbarswohnung nicht haltmacht. Wissenschaftler *innen des Instituts für Brand- und Katastrophenschutz in Heyrothsberge bei Magdeburg warnen: CO dringt problemlos selbst durch dickere Betonwände und Steinmauern, Decken und Fussböden! So kann ein einziger Heizpilz auf dem Balkon die Menschen in einem kompletten Mehrfamilienhaus in Gefahr bringen.

Neben dem Verbrennen von Kohle, Holz, Gas oder Öl gibt es zwei oft unterschätzte CO-Quellen: einerseits Holzpelletslager in Häusern mit Pelletsheizung und andererseits durch Wespen-, Hornissen- oder Vogelnester ganz oder teilweise abgedeckte respektive verstopfte Schornsteine und Kamine.

Kanarienvögel als Frühwarnsystem

Dabei haben ausgerechnet Vögel – namentlich Kanarienvögel – einst viele Menschen vor einer tödlichen Kohlenmonoxidvergiftung gewarnt! Bevor es CO-Messgeräte gab, nahmen Bergleute in kleinen Käfigen Kanarienvögel mit zur Arbeit im Stollen. Hörten die gelb gefiederten Flattermänner, die besonders empfindlich auf CO reagieren, auf zu singen respektive fielen diese innert weniger Minuten tot von ihrer Stange, blieb den Minenarbeitern meist gerade noch die Zeit, sich in Sicherheit zu bringen.

In Erinnerung an dieses wirksame, wenngleich für die Vögel meist tödlich endende tierische Frühwarnsystem stand ein Kanarienvogel Pate für das Logo der Kampagne «CO macht KO».

Leitlinie für Rettungs- und Einsatzkräfte

Übrigens: Die deutsche Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften AWMF hat im November 2021 die Leitlinie «Diagnostik und Therapie der Kohlenmonoxidvergiftung» publiziert. Diese richtet sich an die Fachpersonen der Rettungsdienste und Feuerwehren sowie das medizinische Fachpersonal in der ambulanten und stationären Versorgung. Sie kann unter www.awmf.org in der Rubrik «Leitlinien» heruntergeladen werden. Mehr Infos zur Kampagne «CO macht KO» gibt’s auf
www.co-­macht-ko.de und auf der Interschutz 2022 in Halle 13.

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